Um 11.20 Uhr entschieden wir uns dann, uns langsam auf den Weg ins Krankenhaus zu machen. 5 Minuten später hatte ich dann schon die erste Presswehe und habe mich geweigert, eine Hose anzuziehen und mich ins Auto zu setzen.
Mein Mann hat daraufhin im Kreissaal angerufen und um Rat gefragt, dort hat man uns empfohlen einen Notarzt zu rufen - die zuständige Hebamme hat mich gehört und ihr war wohl klar, dass ich schon in den Presswehen liege. Daraufhin hat sie meinem Mann sehr eindringlich geraten, mich von der Toilette zu holen - für die nächste Geburt weiß ich, dass mir ein Geburtshocker wahrscheinlich sehr entgegenkommt :-)
Um 11.40 Uhr waren dann die Sanitäter da und entschieden sofort, dass sie mich nicht mehr ins Krankenhaus verlegen, sondern die Geburt vor Ort stattfinden muss. Die Herrn waren sehr ruhig und gelassen - allerdings auch irgendwie überfordert mit der Situation.
Gegen 11.50 Uhr klingelte es dann wieder an der Tür. Zu unserer Überraschung und meiner großen Erleichterung stand eine Hebamme vor der Tür. Das Klinikum Ansbach hatte uns die Hebamme in Breitschaft geschickt. Ab da waren sowohl mein Mann und ich als auch die Sanitäter deutlich entspannter! Nur 2 Presswehen später wurde Lorenz Emanuel dann um 12 Uhr bei uns zuhause im Wohnungsflur geboren.
Bei seinem ersten Schrei waren alle Beteiligten unheimlich dankbar, dass alles gut gegangen war. Auch ohne CTG und sonstige Hilfen.
Die Hebamme war für mich mit ihrer Anleitung zum richtigen Mitschieben eine riesige Hilfe - ohne sie hätte ich mit Sicherheit deutlich länger gebraucht. Um 12.05 Uhr traf dann auch der Notarzt ein - er war sehr froh, dass die Geburt schon geschafft war und war dann noch bei der Geburt der Plazenta dabei.
Alles in allem war die Geburt für mich gut so, wie sie war. Ich hatte kaum Zeit, Angst zu entwickeln. Auch mein Mann empfand die Geburt als gut - er durfte schließlich hautnah dabei sein. Das war ihm sehr wichtig und wir hatten immer wieder Bedenken, dass die Corona-Beschränkungen uns da einen Strich durch die Rechnung machen könnten.
Ob mir die Übungen von Hypnobirthing geholfen haben, kann ich gar nicht so genau sagen. Von meinem Gefühl her musste ich wirklich nur sehr wenige Wehen wirklich veratmen.
Vielen Dank dafür, dass du uns in dem Kurs so viel Mut zu einer natürlichen Geburt gemacht hast.
Ich bin mir sicher, deine Gelassenheit und deine Sicherheit, dass unser Körper genau weiß, was er zu tun hat, haben mir geholfen, nicht in Angst zu verfallen, sondern einfach alles geschehen zu lassen.
Ich bin Gott so unheimlich dankbar für dieses kleine Wunder, das wir nun in Händen halten dürfen. Einfach genial!
Ganz liebe Grüße von Veronika und Bernd mit dem kleinen Lorenz.